
ist das anders. Wer in Schulaufgaben, oder Extemporalen betrügt, also abschreibt, sich einen Spickzettel macht, oder den Lehrer besticht, betrügt sich eigentlich nur selbst! Der Sinn des Betrugs ist zweifellos eine gute Note zu bekommen, und wer nicht ganz zurückgeblieben ist erreicht das auf diese Weise auch. Was Viele übersehen ist, wie sehr sie sich und Anderen damit schaden. Ein Schüler der schlecht in Latein ist und der höchstwahrscheinlich eine Sechs im Zeugnis stehen haben wird wird die Klasse wiederholen, sofern er eine normale Schule besucht, und nicht irgendwie auf der Waldorfschule seinen Namen tanzt. In dieser scheinbar ausweglosen Situation bleibt dem verzweifelten Schüler wohl nur noch eine Möglichkeit: Betrug. Also wird der Spickzettel in den Ärmel geschoben, das Smartphone in die Tasche gepackt und eine möglichst günstige Position im Klassenzimmer ausgewählt, wenn die Schulaufgabe ansteht. Die Eins, die zwei Wochen später auf der Schulaufgabe steht überrascht zwar abgesehen vom betrügerischen Schüler alle, aber das ändert nichts an seiner Note. Am Ende des Schuljahres steht dann eine mehr oder weniger ausreichende Vier auf dem Zeugnis, weshalb der Schüler in die nächste Jahrgangsstufe "aufsteigen" darf. Irgendwann sind dann die großen Ferien vorbei und die Schule beginnt, sehr zum Bedauern der Schüler, von Neuem. Wie es halt so ist steigt natürlich jetzt das Niveau des zu lernenden Stoffes erheblich, und der vorher schlechte Latein-Schüler weiß nicht wie ihm geschieht. Plötzlich hat die Klasse einen neuen strengeren Lateinlehrer, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat den Schülern, die meinen sich ihre guten Noten erschleichen zu können, eine Lehre zu erteilen. Jetzt ist die Sechs tatsächlich unausweichlich, weil die Latein-Niete, wohl wissend, dass die Eins ihn retten würde, im letzten Jahr natürlich nicht mitgearbeitet hat. Infolge dessen wiederholt er jetzt das Jahr und muss mühsam sein Defizit aufholen. In einer Schulaufgabe betrügen wird er, wenn er aus seinen Fehlern wenigstens eine kleine Lehre zieht nicht mehr. Mit dem Einsagen bei Abfragen verhält es sich ähnlich. Abgesehen von dieser Problematik gibt es noch den sozialen Aspekt. Die Bewertung eines schriftlichen Leistungsnachweises richtet sich immer danach wie gut die Klasse war. Wenn also fast jeder eine gute Leistung erbringt wird vom Lehrer strenger bewertet. Wenn umgekehrt fast jeder ein schlechtes Ergebnis erzielt wird gnädiger bewertet. Weil jede Leistung bei der Bewertung mit einbezogen wird wird strenger bewertet, wenn jemand eine unehrlich verdiente und vor allem gute Note hat. Abgesehen davon, dass man sich (in meinen Augen) nicht über die Note freuen kann, und es nicht ehrenvoll ist hier zu betrügen schadet man also auch sich selbst und der ganzen Klasse. Im schlimmsten Fall endet man bei einem Fast-Food-Lokal am Autoschalter, und die ehrlichen Schüler bekommen schlechte Noten, obwohl sie eigentlich gut gearbeitet haben. Ich hoffe Ich kann mit diesem Artikel zumindest einigen Lesern und ehemaligen Betrügern die Augen öffnen, damit sie in Zukunft ihre Schulzeit ehrlich bestreiten. Ich selbst kann leider den gelegentlichen Blick auf das benachbarte Blatt auch oftmals nicht zurückhalten, aber: Einsicht ist der erste Weg zur Besserung ;)
1 Kommentar:
Schöner Artikel , aber ich hör dewegen nich auf zu spicken !
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