Vor Kurzem wurde uns im Englischunterricht die Aufgabe zuteil auf Pinks "Dear Mr. President" eine Antwort zu verfassen. Zuerst war Ich wenig begeistert, doch Ich entdeckte Potenzial darin mich über pseudokritische, pseudointelligente Songtexte zu echauffieren. Der englische Text war zwar nicht schlecht, Ich habe aber im Deutschen doch deutlich mehr Spielraum. Deshalb werde Ich im Folgenden die wichtigste Aussage des Textes übertragen. Es ist ratsam zuerst das Lied zu hören, um in den vollen Genuss meiner Antwort zu kommen.
Zuerst, und das ist der Kern des Textes, muss zwischen zwei Begriffen unterschieden werden. Wir müssen unterscheiden zwischen Kritik und konstruktiver Kritik. Kritik bezeichnet das Aufzeigen von Schwächen und Makeln. Konstruktive Kritik enthält zusätzlich noch Vorschläge und Ideen diese zu beseitigen. Kritik alleine ist, außer man ist darauf aus jemanden persönlich zu beleidigen, nicht angebracht. Es mag vielleicht noch die Ausnahme bilden, wenn jemand sich der Probleme nicht bewusst ist. Das dürfte es dann aber auch gewesen sein. Konstruktive Kritik hingegen ist immer sinnvoll. (Außer man zeigt Hitler, wie er die Effizienz seiner Konzentrationslager steigern kann)
Was Ich in Pinks Lied sehe ist ausschließlich plumpes, stupides Aufzeigen von offensichtlichen Problemen, derer sich Bush derzeit sicher bewusst war. Das macht sie nicht zu einer Regierungskritikerin, man könnte sie viel mehr mit einem Sportkommentator vergleichen, der die Ereignisse beobachtet und wiedergibt, vielleicht mit einem Hauch seiner eigenen Meinung. "Uuund die Bombe trifft einen Zivilisten! BUUUM! Das heißt 1:0 für Amerikas schlechtes Image!"
Es mag jetzt beim Lesen der Eindruck entstanden sein, dass Ich das Lied nicht sehr gerne mag. Das stimmt so nicht. Das Lied hat durchaus musikalisches Potenzial. Mich stört nur, dass mein Englischbuch, Pink für ihre kritischen Texte rühmt, obwohl diese, wie man schnell feststellt, nicht existieren. Um Nonexistentes toll zu finden kann man auch Fan von Israels Daseinsberechtigung werden. Ein Idiot ist man in jedem Fall.
2 Kommentare:
Hallo Julian. Hier schreibt deine Englischlehrerin ;). Du musst bedenken, dass es in diesem Fall kaum möglich ist, gut begründet und konstruktiv mit Hilfe eines Pop Song zu kritisieren. Meine Intention war nur, dass Du dich mit diesem Thema genauer auseinandersetzt. Wie du siehst, ist dies mir gut gelungen !
Und noch etwas ! Treib dich nicht so viel im Internet herum, sondern lern lieber Deine Vokabeln. Morgen gibt es die Extemporale zurück :D
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